„Bruch“
Fabian Knecht installiert ein Mauerstück auf der zugefrorenen Ostsee. Mit landschaftlicher Leere und grau-eisigen Flächen verstärkt Knecht seine ökologische und politische Botschaft, die wir mit Imagination erfassen. Der Mauer, die für Solidität und Begrenzung steht, wird das Fundament entzogen werden. Die vereiste Fläche wird schmelzen, die Mauer im Meer untergehen.
uk
Fabian Knechts Skulpturen, Installationen und Fotografien sind das Ergebnis einer hochgradig, ja geradezu kompromisslos konzeptuellen Herangehensweise, die unser Verständnis von Zeit und Verfall in einer sich im dauerhaften Krisenmodus befindenden Welt hinterfragt. Nach Bernard Vienat
© Fabian Knecht, Grundmauer, 2019, Fotografie, Fine Art Inkjet Print, 162 x 234,5 cm, Unikat
© Fabian Knecht, Grundmauer, 2019, Fotografie, Fine Art Inkjet Print, 162 x 234,5 cm, Unikat
Fabian Knecht war Meisterschüler von Olafur Eliasson. Seine Arbeiten sind international gezeigt und gefeiert. Fabian Knecht wird von Galerie alexander levy, Berlin, repräsentiert.
„Die langen, farbigen Filmeinstellungen, die das Genre der Landschaftsmalerei evozieren, untersuchen, wie ein künstlicher Wasserstrom zu einer Projektionsfläche und Bühne für menschliche Sehnsüchte und Handlungen wird. Es entwickelt sich eine Choreografie, eine Sammlung an synchronen, immer wiederkehrenden Bewegungsabläufen, durch die den Bildern etwas Universelles innewohnt.“
Anja Lückenkemper, Kuratorin, Autorin
In der 2-Kanal Videoproduktion Wasserfall setzt sich Saskia Groneberg mit dem Englischen Garten in München auseinander.
Werke von oben nach unten
1, 3, 4, 5 © Saskia Groneberg, Wasserfall, 2018, Videostill, 2-Kanal HD Video, Loop, 13:30 min
2 © Saskia Groneberg, Wasserfall, 2018, Installationsansicht Galerie der Künstler München 2018, 2-Kanal HD Video, 13:30 min, Loop, Audiosound
6 © Saskia Groneberg, Junge, 2014, Fotografie, C-Print, 120 x 80cm, 5+2 AP
Im Medium Fotografie und Video arbeitet Saskia Groneberg erfolgreich zum Verhältnis von Natur und Mensch. Groneberg geht es um das Erkennen von formaler Ausgestaltung, psychologischer Hintergründigkeit und sozio-kulturellem Phänomen.
„Es gibt ein Wort, das die Widersprüchlichkeit in der Erfahrbarkeit von Zeit beschreibt – Ungleichzeitigkeit. Vergangenheit und Gegenwart treffen aufeinander, beides schwebt in meinem Bewusstsein und ich kann mich nicht entscheiden, was von beidem mir näher ist.“
Juuso Noronkoski
„Juuso Noronkoski lässt uns das Vergehen von Zeit beobachten.“
Taik Persons
© Juuso Noronkoski, All That Is Solid Melts Into Air, 2019, 62 x 52 mm, edition of 6 + 2 AP, Pigment Print
Courtesy Gallery Taik Persons
Juuso Noronkoski aus Helsinki setzt sich in Photographien und Installationen mit der Natur und ihrer Materie auseinander.
International wird Juuso Noronkoski von Gallery Taik Persons vertreten.
Geometrische gold-silberne Formen bestechen Blau und Schwärze der reproduzierten Landschaftsabbildung aus vergangener Zeit hin zur mystischen Anziehung des gewebten Wandteppichs. Phantastische Zeichen schweben vor tradierter Kulisse, öffnen fiktionale Sphären.
Foto von hängendem gewebten Wandteppich: Achim Kukulies, Düsseldorf
© Claudia Wieser, Ohne Titel, 2013, Gewebter Wandteppich, 3 +1 AP, 280 x 188 cm
Courtesy Sies + Höke, Düsseldorf
Claudia Wieser arbeitet mit Zeichnung, Skulptur, Wandinstallation und Wandteppich basierend auf dem Prinzip der geometrischen Abstraktion.
Claudia Wiesers Werke sind national wie international gesehen. Die Künstlerin ist von Sies + Höke in Düsseldorf repräsentiert.
Ein performatives Manifest einer möglichen Jugendbewegung
Anna Witt begleitet eine Gruppe junger Leute in Leipzig bei der Entwicklung und Umsetzung eines performativen Manifests einer möglichen Jugendbewegung. Im Gespräch miteinander formulieren sie ihre Gefühle zu vorherrschenden Systemen, machen sie sich Gedanken in welcher Gesellschaft sie gerne leben möchten, sprechen sie ihre Utopien offen aus. Entsprechend ihrer eigenen Vorstellungen und Empfindungen übersetzten sie ihr Manifest in körperliche Ausdrucksformen und performative Interventionen im öffentlichen Raum.
Anna Witt kreiert spielerische Situationen und ermöglicht gemeinschaftliche Interaktion. Mit verbaler wie non-verbaler Artikulierung bringt sie uns dazu, über neue Definitionen unserer gemeinsamen Koexistenz nachzudenken.
„Die Neugierde wieder zu entdecken, die dir halt zeigt was Du möchtest, die deine Eigeninitiative hervorholt“ –
Auszug eines Statements.
© Anna Witt, Das Radikale Empathiachat, Video Still 2018, 2-channel HD video, colour, sound, 20:10 min
Courtesy Galerie Tanja Wagner, Berlin
Das Video wurde kreiert in Zusammenarbeit mit Maria Bujanov, Phillip Borchert, Anja Engelhardt, Belve Langniss, Blandia Langniss, Chiara Rauhut, Lena Schubel und der Unterstützung der GFZK Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig.
Anna Witt, geboren 1981 In Wasserburg/Inn, studierte an der Akademie der Bildenden Künste Wien in der Klasse von Monica Bonvicini, Magdalena Jetelova und Asta Gröting. Sie lebt zur Zeit in Wien. Ihre Arbeit ist national wie international gesehen und sie ist von Tanja Wagner in Berlin repräsentiert.
„Ein bedeutender Teil meiner Arbeit sind die Kombinationen der Fotografien, die ich zueinander anlege, die sich gegenseitig hinterfragen; sie können sehr ähnlich sein oder sehr unterschiedlich.“
Künstlerin Shirana Shahbazi während eines Interviews mit Kuratorin Eva Respini, MoMA Ausstellung New Photography 2012.
„Diese Bilder insistieren auf einer notwendigen Offenheit, die bedingungslos eingefordert wird und das pluralistische, gleichberechtigte Nebeneinander sucht und aushält.“
Andreas Fiedler, Kurator der Shirana Shahbazi Ausstellung First Things First, künstlerischer Direktor des KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst.
„ …, während der Blick fortwährend über disparate Nachbarschaften navigiert.“
Aus Katalogtext First Things First „Fotografische Differenz“ von Jens Asthoff
© Shirana Shahbazi, [Haare], 2014, Zweifarbige Litographie auf Zerkall Bütten Papier, 67 x 87 cm / 26 3/8 x 34 1/4 inch
© Shirana Shahbazi, [Komposition-68-2013], C-print auf Aluminium, 150 x 120 cm / 59 x 47 1/4 inch
Shirana Shahbazi, geboren 1974 in Teheran, installiert auf höchstem Niveau dynamische Kombinationen ihrer fotografischen Kunst und fordert überaus unsere Wahrnehmung und unser Denken heraus.
„Architektur und Kunst durchdringen sich, Sehen und Raum werden erforscht, während die Kunst eine neue Art der Wahrnehmung vorschlägt.“
Sinta Werner, Master of Fine Arts, 2007, Goldsmiths College, London, arbeitet mit Installationen und Collagen. Die Bildende Künstlerin löst die Grenzen zwischen Kunstwerk und Ausstellungsraum auf, zwischen Bild und Skulptur.
© FOTOS: Sorin Morar und Sinta Werner
© Sinta Werner, CMYK-Farbraum
Kunst am Bau Wettbewerb der Landeshauptstadt München, 1. Preis, realisiert in 2015, Meindlschule München
„So viel erscheint heute als Selbstverständlichkeit, was schlichtweg keine ist. Vor nicht allzu langer Zeit lag dieser Ort, diese Stadt, dieses Land, lag Europa in Trümmern. Geschichte ist noch nah. – Es ist daher so wichtig Zeichen mit positiver Strahlkraft für Europa, wie diese Lichtinstallation, zu setzen. Einem Leuchtturm gleich, dient diese sinnbildlich der Orientierung in der Dunkelheit, weist den Weg und symbolisiert Hoffnung.“
Lukas Feireiss, Autor, Kurator
Foto © Ruben Dario Kleimeer
LICHTINSTALLATION EUROPA Konzept und Initiative der Architekten Caro Baumann und Johannes Schele
Banker sind in höheren Positionen vorherrschend Männer, einige sind von Loredana Nemes portraitiert. Anzugsstoff und Accessoire werden dabei von der Künstlerin gewendet und avantgardistisch drapiert. Gemeinhin ein Modekorsett und Insigne der Finanz- und Geschäftswelt, führt Nemes den Anzug mit stilistischem Nonplusultra zu neuer Stofflichkeit und Form. Das Wesen des Portraitierten und sein Blick nach innen werden sichtbar.
Loredana Nemes ist geschätzte Bildende Künstlerin von fotografischen schwarz-weißen Reihungen, in denen sie Identität neu denkt und hierzu Darstellungen ohnegleichen entwickelt.
© Loredana Nemes, Jan/Joachim/Jürgen, 2016, Silbergelatineabzug, 60 x 50 cm in Auflage von 5 (+ 2 a.p.), 100 x 83,4 cm in Auflage von 3 (+ 1 a.p.), Courtesy Podbielski Contemporary
“Good to look at, good to think about.”
John Szarkowski, Direktor der Photographie des Museum of Modern Art, New York, von 1962 bis 1991, in Jan Groover: Photographs, New York 1993.
Jan Groover’s fotografische Arbeiten sind relevante und wegweisende Kunstwerke, die die Anerkennung der Photographie als Kunstform erleichtert haben. –
Jan Groover, 1943-2012, geboren in Plainfield, New Jersey, wandte sich in den frühen 70ern von der abstrakten Malerei ab, um mit dem Medium der Fotografie zu experimentieren. – Groover eliminierte die Spuren des Dokumentarischen in ihren Arbeiten und forderte die Grenzen des Mediums heraus, indem sie die Beziehung einzelner Bildelemente zueinander untersuchte und sie gewissermaßen als Abstraktion darstellte.
© Jan Groover, Untitled (0647), 1980, platinum-palladium contact print, 20,3 x 25,5 cm, edition of 15
© Jan Groover, Untitled (KSL 63.1), 1978, chromogenic print, 50,8 x 61 cm, edition of 3
copyright Jan Groover, courtesy Janet Bordon, Inc., New York